Lesen Sie den Text und lösen Sie die Aufgaben:
 
Schule etwas anders
 
Die Lehrerin Monika Bilgeri über ihren Unterricht an einer einklassigen Schule in Österreich, Unterrichtsmethoden, Lernen in altersheterogenen Gruppen sowie ihre Erfahrungen mit der Verwendung von PCs im Unterricht.
 
Angela Kohl: Wie läuft der Unterricht in einer einklassigen Volksschule ab? Wie kann man sich das vorstellen?
Monika Bilgeri: Manchmal chaotisch. Wenn die Aufmerksamkeit nachlässt, so wie jetzt in der dritten Stunde, dann wird immer mehr gefragt und dann funktioniert das selbstständige Arbeiten weniger gut.
Welche Unterrichtsmethoden setzen Sie ein?
Von Frontalunterricht bis hin zu gesteuertem Freiarbeiten, bei dem ich aber auch genau wissen muss: wer macht  wo, wann, was? Ich halte es nicht aus, wenn es einen großen Wochenplan gibt und jeder macht irgendwann das, auf das er gerade Lust hat. Ich will immer wissen, was los ist. Ich arbeite mit kurzen Einheiten pro Tag, in denen die Kinder frei arbeiten können.
 
Wie gut funktioniert das kooperative Lernen in Gruppen mit unterschiedlich alten Schülern?
Es ist ein großer Vorteil, dass sich die Kinder gegenseitig helfen können. Es nimmt mir am Schulanfang zum Beispiel irrsinnig viel Arbeit ab, dass die Kinder aus den höheren Klassen den Erstklässlern erklären, wie der Tagesablauf an der Schule aussieht. Oder wenn die Großen schneller fertig sind, dann ist es für sie das größte Vergnügen, mit den Kleinen das Arbeitsblatt noch einmal durchzuschauen und zu kontrolieren oder auch hinzuschreiben: "Das hast du gut gemacht!" Oder sie sagen: "Da stimmt was nicht!"
 
Wie binden Sie den PC in den Unterricht ein? Eignet sich der Einsatz von PC und Internet für jedes Unterrichtsfach?
Ich konnte mir jetzt nicht vorstellen, eine Turnstunde vor dem PC abzusitzen ... aber auch da gibt es so ein Programm, das dem Lehrer hilft, die Turngeräte aufzuzeichnen.
Ich kann aber in Musik Mozart hören, Webs zu Mozart machen, ich kann in Zeichnen zum Maler Henri Matisse verschiedene Bilder anschauen, die hab ich sonst in der Klasse nicht zur Verfügung. Und ich hab in der Klasse auch nicht die Nachschlagwerke, in denen ich nachschauen kann. Ich kann mir also durchs Web Informationen beschaffen, die wir aus finanziellen Gründen in Buchform nicht haben.
 
Sind die Kinder motiviert, am PC zu arbeiten?
Nicht alle gleich, aber manche sehr. Für manche hat der PC überhaupt keinen Anreiz, weil sie wissen, dass das, was ich ihnen am PC aussuche, meistens Arbeit bedeutet, nicht nur spielen. Es kommt schon einmal ein Memory oder so etwas vor, aber das, was sie zu Hause spielen, spielen sie mit Sicherheit nicht in der Schule. Ich lasse es mir ab und zu mal zeigen, auf  welchen Seiten die Kinder gerne sind, um ein wenig einen Einblick zu kriegen, was sie da eigentlich tun. Es kommen auch Kinder mit Pornoseiten in Kontakt und sie haben da ganz irre Vorstellungen davon, wofür diese Seiten da sind und das bedarf eifach der Aufarbeitung. Da komm ich aber nur darauf, wenn ich mich erkundige und mit den Kindern rede.
 
Es ist wichtig, zu erfahren, mit welchen Seiten sich die Kinder im Internet auseinander setzen. Kann man so gegen Gefahren, die das Internet birgt, ansteuern?
Kann man schon. Zum Beispiel, dass sie ihren Namen und ihre Daten niemals ohne Rücksprache eintragen. Letztens haben die Kinder eine Spieleseite aufgerufen, wo eine Mailadresse notwendig war. Sie müssen aber lernen, dass man nicht jedem im Internet vertrauen kann und nicht alles, was im Internet so daher flattert, unkommentiert oder ohne zu hinfterfragen hinnehmen darf.
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